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Trüffelschweine

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…oder warum sich nicht jedes Investment auszahlt –

Conny Cramer alias Martin Grossmann mag nicht nach 50 Jahren Arbeit mit kaputtem Rücken, Fußpilz und ohne Rente dasitzen – Er meint den richtigen Riecher zu haben für das große, vielleicht sogar für das ganz große Investment. So investiert er sein letztes Geld in griechische Schweinehälften. Er wettet im Wettboard „Trüffelschweine“ auf steigende und fallende Kurse, auf den Tag der Rückkehr seiner Frau die ihn wegen dem verlorenen Kühlschrank verlassen hat und sucht nach dem Grab seiner obeinigen Tante Mariechen die er vor 20 Jahren mit Onkel Anton vergraben hat. Warum ? Weil Tante Mariechen einen Herzschrittmacher mit Plutoninum-Batterie hatte und dafür verspricht ein dubioser Österreicher mit Kontakten nach Nord-Korea 300.000 Euro zu zahlen. Conny Cramer bezahlt letztendlich mehr.

Vordergründig vielleicht eine Provinzposse, mit erstklassig gespielten Charakteren von skurilen Typen aus Niederbayern ( Hartl-Bauer ) und aus dem Ruhrpott ( Onkel Alois ), das ist das Programm von Martin Grossmann. Hört man aber genau hin; denkt mit und nach, dann tritt eine fein pointierte, aber sehr schlagkräftige Gesellschaftskritik zu Tage. Börsenvokabular im Munde von gescheiterten Tagträumern mit dem Wunsch nach Glück – in ausschließlich materieller Form.  Erfolg, Karriere, Geld, Macht – macht leider nicht gücklich. Martin Grossmann kann, den der zuhört, nachdenklich machen – nachzudenken über unsere Gesellschaft und ihre Wertesysteme. Einige der Besucher der Unterpindharter Kleinkunstbühne gingen noch vor der Pause – auch ein Statement.

Martin Grossman "Trüffelschweine"

Martin Grossman „Trüffelschweine“
(Fotocredit: Rudolf Melcak / passau-live.de)

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