Hoch hinaus und steil hinab, einmal rund durch Lassithi
Heute ging es rund und hoch hinaus, aber auch tief hinunter und alles wieder bei blauem Himmel und Sonnenschein, so wie es im Urlaub sein sollte. Erstes Ziel: die Lassithi Hochebene.
Zwischen den Bergen liegt die Lassithi Hochebene, eine landwirtschaftlich intensiv genutzte Karstebene auf der bis in die siebziger Jahre hunderte, mit weißen Segeln bespannte, Windräder für die Bewässerung sorgten. Wegen des gesunkenen Grundwasserspiegels ist man inzwischen auf modernere Pumpentechnik und einem Speichersee umgestiegen. Die verbliebenen Windräder sind nur für uns (die Touristen) erhalten. Die Dörfer der Hochebene liegen an den Berghängen, um kein Platz in der Ebene zu verschenken und sind das, was in den Reiseführern als „ursprünglich“ bezeichnet wird. Ich würde sagen, sie sind: arm.
Auf dem Weg über die Berge begegnete uns allerlei Getier.
Die Reste (noch aus byzantinscher Zeit) von großen Windmühlen.
Ausblick in der Lassithi Ebene
Der Wirt der Taverne mit dem schönsten Ausblick über die Ebene freute sich über uns als erste Gäste und zeigte uns gleich ein privates Fotoalbum mit Winterbildern der letzten Jahre. Es gibt immer Schnee und auch ordentlich viel, aber nur für ca. 14 Tage. Dann ist es wieder vorbei mit der weißen Pracht. Außerdem gab es extra für uns Oliven, Knabbereien und frisch gemachten Orangenkuchen zum Probieren auf Kosten des Hauses. Unsere Erfahrung: Restina-Trinker werden liebevoller behandelt. Toller Ausblick, lecker Essen und nette Leute.
Auf dem Weg hinab von der Hochebene führte uns ein Wegweiser zu einem Kloster. Gut, schauen wir uns an. Es stellte sich als bewirtschaftet und bewohnt heraus und Besichtigungszeit war es grad auch nicht. Aber wir schauten so unbedarft durch Tor und wurden auch schon von einer der Schwestern, die dort herumwerkelte, entdeckt. „You come from… ?“ – „Germany“, und sie verschwand hinter einer Tür, um ein paar Sekunden später mit einem kleinen, alten Mann mit Rauschebart wiederzukommen. Freundlich wurden wir in gebrochenem Deutsch begrüßt und eingeladen, die Klosterkirche zu besichtigten. Es gab eine kleine private Führung z.B. mit Hinweis auf ein Marienbild, im Stile der Illusionsmalerei, dessen Blick einem beim Vorbeigehen stetig folgt. Darauf folgte noch die Bitte, in den Gemeindesaal zu folgen, wo wir mit zuckersüßer Limonade und Keksen liebevoll bewirtet wurden. Bruder „Theo????“, erzählte dabei, dass er vor 30 Jahren in München gearbeitet hatte und jetzt den Klosterschwestern ehrenamtlich bei schwerer Arbeit hilft. Auch wenn die Verständigung mehr schlecht als recht gelang, war es schon eine bewegende Begegnung. Gern nahmen wir eine Kleinigkeit aus dem Klosterladen mit, so z.B. einen mit Honig veredelten kretischen Raki. Außer einer der Klosterkatzen habe ich dort nichts fotografiert. Es erschien mir unpassend.
Dann ging es eine abenteuerliche, sehr schmale Serpentinenstraße weiter hinab wieder Richtung Meer. Irgendwo unterwegs wies eines der auch bei uns bekannten braunen Schilder, auf eine Sehenswürdigkeit hin: Die Höhle von Milatos.
Mit entsprechendem Schuhwerk, robuster Garderobe und ordentlichen Taschenlampen lässt sich die Höhle noch viel tiefer erkunden. Nach dem Abstieg noch ein Panoramablick und dann ging es zurück zum Hotel.
Da hieß es dann erst einmal Füße hochlegen.